Schottische Hochlandrinder, die gutmütigen und friedfertigen Robustrinder aus Schottland. Eine der ältesten Rinderrassen. Sie beeindrucken mit ihren gewaltigen Köpfen mit ausladenden Hörnern. Dahinter stecken aber echte Gemütstiere, die nur Liebhaber halten. Viele haben von den widerstandsfähigen Hochlandrindern schon gehört und auch ein Bild vor Augen. Im norddeutschen Flachland sind sie aber eine Ausnahmeerscheinung und wenn diese dann noch auf einer ostfriesischen Insel stehen, dann muss es definitiv etwas ganz ganz Besonderes sein. Und genau dieses Besondere habe ich wieder auf Langeoog fotografiert. Die Rinder sind für das raue, schottische Klima gemacht. Sie lieben es dem Wetter zu trotzen und bei Wind und Regen draußen zu sein. Im Winter sind schottische Hochlandrinder lediglich für kleine Unterstände oder Hecken und Knicks als Wind- und Wetterschutz dankbar.
Durch ihre kernige und widerstandsfähige Art haben sie eine sehr hohe Lebenserwartung, sie können bis zu 20 Jahre alt werden. Schottische Hochlandrinder sind fürsorglich und leben im Herdenverband. Die Kälber kommen mit einem voll ausgebildeten Fell auf die Welt und werden von der Mutter großgezogen. Kuh und Kalb werden nicht getrennt und die Milch der Kühe ist ausschließlich dem Kalb vorbehalten. Ganz natürlich und so, wie es die Natur vorgesehen hat.
Nun stehe ich zu meinem zweiten ganz privaten Fotoshooting mit Rumbi wieder auf den Salzwiesen von Langeoog und es kribbelt in den Fingern, ich freue mich wie bolle auf diese Fotomomente.
Was ich hier mit meinen Kameras finde, etwas verloren Geglaubtes: ein faires Miteinander von Mensch und Tier. Diese besondere Art der Rinderzucht und Fleischproduktion lässt mich und viele andere Menschen mit gutem Gewissen in eine Zukunft blicken, in der man gut leben und genießen kann. Aber gleichzeitig auch zu wissen, dass es möglich ist mit Respekt als Mensch und Tier durch diese Welt zu gehen. Dabei den Menschen Rumbi (Heiko Arends) mittlerweile noch ein kleines Stückchen mehr in mein Herz zu schließen, ist ein verdammt gutes Gefühl.
Kuschelzeit auf Langeoog |
Ganz Ohr wenn Rumbi auf die Weide kommt |
Zirka 90 Rinder stehen im Moment auf den Wiesen auf Langeoog. 27 Kälber wurden bis Ende Juni geboren und wachsen nun hier auf dieser kleinen Insel zu prächtigen Schottlandrindern heran. Ein Kalb hat es leider nicht geschafft und befindet sich im „Kuhhimmel“, dies ist eben auch Natur.
Ganz in Familie |
Wie die meisten Fans und Züchter der Rasse ist auch Rumbi eher speziell, wenn es um seine Hochlandrinder geht. Fragen und Antworten sind Ihm nur schwer zu entlocken, während ich mit Ihm und meinen Kameras die Momente festhalte. Aber ich habe es doch geschafft, wieder einmal :-).
Ganz ehrlich, ich könnte hier zwischen den gutmütigen Highland Rindern und dem „urigen Ostfriesen“ stundenlang fotografieren. Es ist alles so friedlich und glücklich.
Friedlich und glücklich |
1.
Bist Du immer bei den Geburten dabei und welche Geburt ging Dir persönlich ziemlich nah und warum?
Häufige Kontrollen aber meistens machen die Kühe es alles alleine, Mutterinstinkt pur. Da muss ich in die Geburt nicht eingreifen. Das Kalben passiert meist ohne Hilfe auf der Weide. Das Kalb wird dann am Euter der Mutterkuh aufgezogen. Kalbungen können problemlos bis ins hohe Kuhalter von 15 bis 20 Jahren erfolgen.
2.
Welche drei Musketiere sind das?
Der schwarze ist Friedchen, der helle ist Sebastian und die braune ist Susanne. Ein Dreamteam wie ich finde.
3.
Am aufregendsten finde ich ja diesen Racker … Mann oder Frau?
Das ist Eike und er ist ein Bulle, irgendwie wie aus dem Bilderbuch. Seine Mutter trägt das Helle als blonde breite Strähne auf der Stirn und er hat diesen Fleck mitten im Gesicht.
Ich habe mich verliebt in diesen Racker :-) |
4.
Wie viele Rinder können sich von den natürlichen Ressourcen von der Insel ernähren (ohne Zukauf von Futtermitteln vom Festland)?
Rumbi schaut etwas nachdenklich und meint „momentan um die 100 Rinder und im Winter zirka 80 Tiere. So das der natürlich Kreislauf weiter funktioniert“.
5.
Warum werden die meisten Bullen geschlachtet und mit wieviel Jahren?
Mit zirka 2,5 bis 3 Jahren weil die Bullen dann ein gutes Schlachtgewicht haben.
Wir wohnen alle auf Langeoog |
Rumbi liefert das Fleisch exklusiv an das Bio Panorama-Restaurant Seekrug hier auf der Insel. Dort wird der Gast mit den daraus entstehenden Gerichten wie Kraftbrühe, Gulasch und verschiedenen Braten verwöhnt, und kann die Insel so nicht nur erleben, sondern auch noch schmecken. Und ich kann Euch sagen, die Hingabe, den Geschmack der Salzwiesen und vielleicht auch das klein bisschen Glück was die Tiere hier mit Rumbi erleben, ist im Geschmack enthalten.
Rumbi wirkt glücklich und zufrieden, wenn er hier auf der Weide zwischen seinen Rindern steht und erzählt. Es geht ihnen um Qualität, um Respekt vor der Natur. Und wenn schon ein Tier sterben muss, dann doch eben würdig und gut gepflegt. Was hier für Rumbi`s Rinder gilt, sollte uns Allen auch für die anderen Lebewesen wie Schweinen oder Geflügel wichtig sein.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Fotos mit viel Nikonliebe und Nikon D810 + D7200, AF-S Nikkor 20mm 1:1,8 G ED, AF-P DX NIKKOR 10–20 mm 1:4,5–5,6 G VR und Nikkor 24-70mm 1:2,8G ED.
2 Kommentare
Liebe Daniela ich bin begeistert, was für tolle Fotomomente und der Text dazu ist mehr wie passend. Habe dazu auch den ersten Artikel gelesen und es ist schön das der Kreislauf so funktioniert. Deine Fotos con Langeoog sind der Wahnsinn.
AntwortenLöschenGrüss aus München sendet Dir Holger
So so herrlich, ich kann mich garnicht satt sehen. Winter steht diese Insel auf der Urlaubsliste ... danke Daniela.
AntwortenLöschenGrüsse von Frankfurt sendet Stephan
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung http://www.demipress.me/p/datenschutz.html und in der Datenschutzerklärung von Google https://policies.google.com/privacy?hl=de